Flüchtlinge mit "Herz" begrüßen?
Heute wurde auf Facebook für Dresden wie folgt aufgerufen:
"Es reicht! Am 19. Oktober "Herz statt Hetze"!
Seit nunmehr einem Jahr haben in Dresden Hass, Rassismus und Gewalt ihre abendländische Heimat gefunden. Von hier strahlt die Menschenfeindlichkeit ins ganze Land. Die Grundfesten unseres Zusammenlebens geraten in Gefahr.
Ich habe darauf Folgendes geantwortet:
Das Problem an diesem sicherlich mit "gutem Herz" vorgetragenen Aufruf ist, dass dieser denjenigen nichts nützt, die er gerne schützen möchte. Den "wirklichen" Flüchtlingen ist nämlich nicht damit geholfen, dass man unterschiedslos alle Hierherkommenden als "Flüchtlinge" willkommen heißt. Und auch denen, die vorher schon "wirklich" als Flüchtling zu uns gekommen sind, ist damit nicht geholfen.
Bestes Beispiel ist mein islamischer Freund, der vor vielen Jahren ja selber als Flüchtling hergekommen ist und Asyl gekriegt hat. Der ist doch nicht deshalb geflohen, um hier nun wieder all den religiösen Fanatikern zu begegnen, deretwegen er damals geflohen ist. Eines jener Traumata, welches er nämlich hat, und das die Willkommensromantiker nur zu gern zu Gunsten von denjenigen verdrängen, von denen im Moment ja noch nicht einmal klar ist, ob sie wirklich so unterschiedslos alle "traumatisiert" sind, wie gerne dargestellt.
Und das betrifft nicht nur dieses eine Trauma von ihm! Jetzt bekommt er auch noch Angst, dass die sich bei soviel unterschiedsloser Willkommensromantik unter den übrigen Deutschen anstauende Wut bald auch gegen ihn richtet! Auch daran wird seitens der unterschiedslosen Willkommensromantiker überhaupt nicht gedacht.
Momentan ist einfach alles unfasslich einseitig und kurzsichtig, was derzeit von politischer, links-grüner Seite passiert. Zu diesem allem siehe aber am besten meinen Beitrag unter infoandersrum.net/aktuelles/zeitzeichen/fluechtlingshetze-wer-hetzt-gegen-wen und alle weiteren, zu denen ich dort verlinkt habe.
Und noch etwas: Auch wenn der hier in Rede stehende Aufruf "Herz statt Hetze" von einer Frau kommt, wird er leider wohl nicht dazu führen, dass die Frauen hierzulande deswegen von all den Strenggläubigen, die nun doch auch zu uns kommen, auch nur ein kleines bisschen mehr geachtet werden. Denn all diese Strenggläubigen sind ja nicht deswegen gekommen (bzw werden noch kommen), weil sie so gendergestriegelt und blauäugig-gefühlsduselig sind, sondern weil sie einfach das Pech hatten, in ihrem Land zur falschen strenggläubigen Gruppe zu gehören. Zu dieser Problematik siehe aber am besten auch nochmal meinen Beitrag infoandersrum.net/gesellschaft/religion.
Stand 14.02.2016: Was jetzt konkret zu tun wäre, dazu siehe bei mir unter infoandersrum.net/politik/fluechtlinge.
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