Lagebeurteilung "BREXIT"
Endlich.
Der erste Knoten ist geplatzt. Die Zeit der Lähmung und des Mehltaus über ganz Europa, aber auch über Deutschland neigt sich ihrem Ende zu. Nun fehlt der nächste Schritt: Merkel muss weg. - Und ihre ganzen TTIP- und CETA-Vasallen inklusive Gabriel, Juncker, Schultz & Co. gleich mit. Das wird noch dauern, aber etwas ist in's Rollen geraten. Insofern ein historischer Tag.
Wie geht es weiter?
Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall, doch bis dahin werden uns leider noch ein paar politische Windungen und Wendungen von Merkel, Juncker & Co. erhalten bleiben.
Ich sage voraus:
Die EU (allen voran Deutschland) wird also erst mal reagieren wie ein trotziges Kind. Sie werden jetzt erst mal versuchen, an den unbotmäßigen Briten ein Exempel zu statuieren wie an den Griechen - und sei es zum eigenen und -vor allem- unser aller Schaden!
Es wird also keinerlei Entgegenkommen gegenüber den Briten geben, auch um den Preis des eigenen wirtschaftlichen Schadens! _Zu allen möglichen Daumenschrauben, auch illegalen und vertragswidrigen wird die EU-Diktatur greifen, um die Briten in die Enge zu treiben.
Doch wird ihnen das auch gelingen?
Beurteilung
Beispiel Griechenland:
Am Beispiel Griechenland kann man sagen: Da ist es ihnen gelungen. Doch das lag an diesem völlig falschen Willen der Griechen, trotz allen Widerstands/Volksaufstands unbedingt im Euro bleiben zu wollen. Damit wurden sie erpressbar und die EU-Finanzdiktatur konnte schließlich - und das bis heute!- mit den Griechen machen, was sie wollte.
Kann das so auch den Briten passieren?##
Vorübergehend ja. Auch wenn bei den Briten das Erpressungsinstrument "Euro" fehlt. Aber sie werden es anders versuchen: Zum Beispiel den Briten gegenüber jegliche Handelsregeln außer Kraft zu setzen, die sie sonst jeder Bananenrepublik zugestehen würden.
Denn ab sofort geht es nicht mehr um Rationalität, sondern nur noch darum, den "bösen" Briten eins auszuwischen und vor allem: alle anderen potentiellen Austrittskandidaten abzuschrecken (das ist vielleicht das bisschen Rationalität, was ihnen noch geblieben ist). In der ersten Zeit werden also tatsächlich Arbeitsplätze, z.B. in der Finanzindustrie verloren gehen. Aufträge und Handel bleiben erst mal aus usw.
Doch was ist daran so schlimm? Denn es war doch nur der neoliberal-europäische Schein, der uns und der übrigen Welt suggerierte, den Briten ginge es unter der neoliberalen Wirtschaftsdiktatur prima.
Und woher wäre sonst dieser Widerstand gegen das "Remain" der Konzernbosse gekommen: Doch nur durch die immer weiter zunehmende Verarmung breiter Massen zugunsten der Förderung des Reichtums einiger weniger und durch den Ersatz nationaler Arbeitskräfte wegen des EU-Mantras "Freizügigkeit" mit dadurch immer mehr "freizügig" Zuwandernden, die den Eingesessenen immer mehr die Arbeitsplätze wegnahmen. So wie ja überall unter der Ägide des Neoliberalismus. Hierzu siehe bei mir unter "Das Lambsdorff-Papier".
Nein, schlimm ist an dieser Aufbrechung der Wahrheit gar nichts. Denn das Gute und das ganz große Zeichen einer -realistischen! Hoffnung ist: Langfristig werden die Briten profitieren.
Und zwar durch die Pfundabwertung und eine neue Zuwanderungsbegrenzung werden sie in einem Maße wieder wettbewerbsfähiger und schaffen für sich selber wieder Arbeitsplätze, dass manchem neoliberalen "Experten" noch Hören und Sehen vergeht. Und so mancher deutsche Autobauer oder sonstige deutsche Firmenchef freut sich schon jetzt klammheimlich darüber, da bin ich mir sicher. Offen darf er das natürlich noch nicht, denn das widerspricht ja der neoliberalen political correctness.
Und so geht ja weiter mit dem Positiven: Die wirtschaftlichen Verflechtungen der Briten über den Commonwealth sind weltweit und sie waren schon immer eine stolze und unabhängige Nation. Eine Nation, die es im Gegensatz zu uns von "Schuld" niedergedrückten Deutschen schon immer bestens verstand, ihre Interessen durchzusetzen. Ihre gefühlsmäßige und auf Gegenseitigkeit beruhende Verflechtung mit den USA wird dazu dann noch ihr Übriges tun: Nein, Großbritannien wird von mächtigen Verbündeten nicht einfach so fallengelassen, auch wenn die Schultz-/Juncker'sche/Merkel'sche/Schäuble'sche EU das gern hätte.
Den Briten droht nur eine Gefahr:
Dass sie mit einer falschen Regierung jetzt noch neoliberaler werden mit ihren ganzen wirtschaftlichen Ansätzen. Mit anderen Worten. "Das neoliberale Theoriengebäude" wird mit den üblichen falschen Glaubenssätzen zunächst nochmal ein Stückchen erbarmungsloser gegen die Menschen umgesetzt. Nur das könnte den ganz normalen Briten, also den so genannten "kleinen Mann auf der Straße" noch treffen - Stichwort "Sparpolitik" ("Austeritätspolitik"). Der Brexit selber nicht. Hoffentlich werden die Briten da endlich wach, sonst geht's schief.
Ausblick
Das "Bestrafen" Großbritanniens und das Angst-Einjagen bei den anderen, verbliebenen EU-Mitgliedern wird nicht fruchten. Dagegen sprechen schon die letzten Wahlergebnisse in Europa und die immer extremer werdende hohe Jugendarbeitslosigkeit in den Südländern. Nein, diese ganzen europäischen Menschen und Nationen wollen es jetzt wissen. Das Abschreckungspotential ist mittlerweile überstrapaziert. Es schreckt sie nicht mehr.
Und das wird dann der hemmungslosen, neoliberal-entmenschlichten "Sparpolitik" von Merkel/Schäuble und EU-Kommission auf breite Sicht langsam den Garaus machen.
Auch insofern hat der BREXIT sein Gutes: Mit dem BREXIT sind Deutschland (hier konkret dem Hardcore-Ideologen Schäuble) ihr stärkster Verbündeter in Sachen Austeriätspolitik abhanden gekommen! Ein gar nicht hoch genug einzuschätzender Punkt.
Und wenn die Abkehr von der Sparpolitik in Europa dann endlich einsetzt: Dann habe ich auch endlich wieder Hoffnung für Europa! Denn ein Nationalist bin ich noch lange nicht, nur weil ich im Moment wie einer schreibe. Natürlich ist die Welt kleiner (globalisierter) geworden, dafür sorgen ja schon die ganzen technischen Möglichkeiten. Dass aber endlich wieder mehr Rücksicht genommen wird auf regionale Bedürfnisse und Gepflogenheiten innerhalb der EU, und dass wir jetzt endlich zu einer Politik der "Vorfahrt für die Menschen" statt "Vorfahrt für Konzerne und Großkapital" kommen. Dafür bin ich sehr wohl.
Außerdem bin ich für die Vielfalt der Menschen - und nicht für die Einfalt. Und die neoliberale Einfalt ist eine, bei der es doch immer nur darum geht, aus uns allen eine möglichst gut steuerbare Masse aus "Konsumenten" und "Sklaven des 21. Jahrhunderts" zu machen.
INSOFERN: EIN GUTER TAG FÜR EUROPA! AM HEUTIGEN "TAG DES BREXIT".
Nutzen wir diese Chance zum Neuanfang.